Junge Frau im Labor einer Arztpraxis schaut sich eine Probe an.

Galerie der Arbeitswelt

Die Medizinische Fachangestellte (MFA)

Multitalente in der Medizin

Jessica Eggers arbeitet als Medizinische Fachangestellte in einer Hausarztpraxis. Sie ist die Schnittstelle zwischen Praxis und Patientinnen und Patienten – und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.

Junge Frau steht im Halbporträt in einer Arztpraxis
Medizinische Fachan­gestellte wie Jessica Eggers sorgen für einen reibungslosen Ablauf in der Praxis, haben aber auch im Labor zu tun.

Text: Insa Lohmann
Foto: Kay Michalak
1. September 2023

Wenn Jessica Eggers morgens zur Arbeit kommt, weiß sie nie so genau, was an ­diesem Tag auf sie zukommen wird. Als Medizinische Fachangestellte – kurz MFA – in einer ­Bremer Hausarztpraxis jongliert sie mit Terminen, Abrechnungen und den Anliegen der Patientinnen und Patienten – und manchmal auch Notfällen. Als rechte Hand der Hausärztinnen und Hausärzte sind Eggers und ihre Kolleginnen im Praxisalltag unverzichtbar. Und sie sind echte Multitalente im medizinischen Bereich: Sie verfügen nicht nur über Organisationsgeschick, sondern auch über medizinisches Fach­wissen und sind damit die Schnittstelle zwischen Ärzten und Patienten. Ihre Mission: für einen reibungslosen Ablauf in der Praxis sorgen. „Unsere wichtigste Aufgabe ist, alles Wichtige für die Behandlung der Patienten bei uns vorzubereiten“, sagt Jessica Eggers.

Ein Beruf mit sehr vielen Facetten, nahe am Menschen und mit viel Verantwortung. Die Aufgaben von Medizinischen Fachangestellten sind vielfältig: Sie vergeben Termine an die Patientinnen und Patienten, dokumentieren Behandlungs­abläufe für die Patientenakten, kümmern sich um Abrechnungen und überprüfen die Materialbestände. Sie legen Verbände an, übernehmen Impfungen, bereiten Spritzen vor, nehmen Blut für Laboruntersuchungen ab, untersuchen Urinproben oder führen EKGs und Lungenfunktionstests durch. Auch der Umgang mit praxisspezifischer Verwaltungs­software gehört zu den Routinen von Jessica Eggers, übrigens eine ihrer Lieblingsaufgaben in der Hausarztpraxis. Gerade absolviert die Medizinische Fachangestellte außerdem eine achtmonatige Weiterbildung zur Praxismanagerin. Damit wäre sie dann für die Aufgabenverteilung innerhalb des Teams und die Dienstpläne zuständig. Das kann gute (auch finanzielle) Aufstiegs­chancen innerhalb einer Praxis bieten.

Zuverlässigkeit, Struktur, Teamfähigkeit und Empathie sind aus Sicht der 24-Jährigen die wichtigsten Eigenschaften, die eine oder ein MFA mitbringen sollte. An stressigen Tagen sind außerdem gute Nerven gefragt, wie Jessica Eggers weiß: „In vielen Situationen ruhig zu bleiben ist die größte Herausforderung des Berufs.“ Notfälle, verärgerte Patientinnen und Patienten, kurzfristige Terminanfragen – ein ­kühler Kopf hilft, den Überblick zu behalten. Eggers war gerade erst 15 Jahre alt, als die damalige Schülerin ein Praktikum bei ihrem jetzigen Arbeitgeber absolvierte und ihr schnell klar war: Das wollte sie künftig machen. Seit mittlerweile acht Jahren arbeitet die junge Frau in der Habenhauser Arztpraxis nun zwischen Ärzten, Patienten und Verwaltung. An ihrem Beruf schätzt sie vor allem die Nähe zu den Patientinnen und Patienten, viele kennt sie seit Jahren. „Es ist etwas Be­sonderes, dass einem die medizinischen Probleme anvertraut ­werden“, sagt sie. „Und zu wissen, dass das, was man tut, den Menschen hilft.“

Medizinische /-r Fachangestellte /-r

­­­­Die Ausbildung zum / zur Medizinischen Fachange­stellten dauert in der Regel drei Jahre. Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Die Betriebe ­stellen überwiegend Ausbildungsanfänger /-innen mit ­mittlerem Bildungsabschluss ein. Medizinische Fachangestellte ­arbeiten in Arztpraxen, Krankenhäusern oder medizinischen Laboren.